Wider die Monokultur
Weltweit ist die ökonomische Lehre in den letzten Jahrzehnten radikal standardisiert worden. Global wird nach der gleichen ökonomischen Methode gelehrt. Treibende Kraft ist die rasante Verbreitung amerikanischer Lehrbücher, die übersetzt in bis zu vierzig Sprachen und millionenfach verkauft international den Maßstab für ökonomische Bildung setzen. Die Folge ist eine geistige Monokultur nicht nur in der Volkswirtschaftslehre.
Dank Kompetenzorientierung: Abitur für alle
Nach einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln steigt nicht nur die Anzahl der Abiturienten, sondern auch der Notenschnitt.
Nullsummenspiel
G8: Das „gesparte“ Schuljahr verlängert die Studienzeit. Beitrag von Volker Ladenthin in der FAZ vom 4.6.2014
Vom Abschulen und Scheitern als Chance
Wer einen Einblick in demotivierende und im Kern inhumane Folgen des permanenten Umbaus der Bildungseinrichtungen werfen möchte, kann dies als Kolletaralschäden bei den Schwächsten in diesem System ablesen: gescheiterten Schüler(inne)n und Studienabbrechern.
Education as a Commodity
Published in German under the title: Ware Bildung, Schule und Universität unter dem Diktat der Ökonomie (Hugendubel, Munich/Kreuzlingen, 2007) this book provides a detailed analysis of the hidden agenda behind Germany’s on-going process of educational reform. In today’s schools, teachers and students are bearing the brunt of constant PISA studies and comparative testing to measure the country’s international standing in education.
Reformierter Unterricht – Entgrenzung oder Erosion einer pädagogischen Praxis
Manches davon kann heute als Kür in Schulen beobachtet werden, deren Pflicht freilich anhaltend durch die Normalform geprägt bleibt. Nicht weniges davon wird auch der kritische Beobachter als Zugewinn an produktiver Pädagogik verbuchen, womit Entgrenzung erfreulich wird. Anderes aber, so werde ich zu zeigen haben, führt zu einer ungewollten Aushöhlung des Unterrichts in seiner Substanz.
OPEN LETTER TO ANDREAS SCHLEICHER, OECD, PARIS
We write to you in your capacity as OECD’s director of the Programme of International Student Assessment (PISA).
Was, wenn nicht Bildung im Medium der Wissenschaft für den Beruf?
Für Aufsehen (unter den Lesern der FAZ) sorgte vor einiger Zeit der Mainzer Professor für Katholische Theologie Marius Reiser, als er seinen staatlichen Dienstherrn um Entlassung aus dem Amt des Professors bat. Er hatte die Nase voll und wollte nicht mehr tun, was nach der Bologna-Reform auch seine Praxis erreicht hatte: die Veränderung des wissenschaftlichen Charakters des Studiums in einen schlechten schulischen Anpassungs- und Lerndrill.
Evidenzbasierte Bildungsforschung
Gastbeitrag von Sieglinde Jornitz
In der deutschen Erziehungswissenschaft nimmt ein Teil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für sich in Anspruch, eine „evidenzbasierte Bildungsforschung“ zu betreiben. Sie versuchen, sich als Avantgarde zu erkennen zu geben, indem sie ein in den USA und in Großbritannien sich mehr und mehr verbreitendes Konzept auch in Deutschland etablieren wollen. Im Folgenden soll zunächst geklärt werden, was unter Evidenz zu verstehen ist, um von dieser Begriffsbestimmung aus das Konzept zu beleuchten.
Mythos Neue Lernkultur
Nimmt man Google als Seismograph für die gesellschaftliche Relevanz von Themen, so dürfte die „Neue Lernkultur“ mit 168.000 Einträgen eindeutig dazu zählen. Die disziplinäre Beteiligung an dieser Debatte ist breit gestreut, eindeutig dominant sind aber die betriebliche Weiterbildung und bildungspolitische bzw. schulische Kontexte.
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