›selbstregulierter Lerner‹
Wenn die Stimmen der Alten endgültig verstummt sein werden, wenn die feinen begrifflichen Unterscheidungen und pädagogischen Sach-Ansprüche verklungen, wenn das Haus der Akademischen Pädagogik — final entrümpelt und totalsaniert — ausschließlich von alerten Bildungsforschern bewohnt sein wird, wenn also die Bologna-Natives die Schlüsselpositionen in Universitäten, Schulen und Kinderganztagesstätten besetzt haben werden, bricht der Hohe Mittag an, die Stunde der reinen Transparenz, die von keinem Schatten getrübt, von keiner Dialektik in Spannung versetzt, von keinem Zweifel mehr aufgestört werden könnte. Die Eschatologien der Kompetenz, der Methodenorientierung, der Effizienz, der internationalen Vergleichsstudien, der Quantifizierung von Qualität, des Outputs übererfüllen sich im homo superior, nein, im Messias der Messis, dem selbstregulierten Lerner.
Die Verabsolutierung des Problemlösens im Kompetenzkonzept
Es tobt ein Streit. Die einen fordern, Bildung müsse mehr und mehr auf das Training von Kompetenzen abgestellt werden, die anderen sehen gerade darin die Abschaffung dessen, was seit jeher unter Bildung verstanden wurde. Gastbeitrag von Ralf Wiechmann.
Institutionalisierte Denkfehler (IDF)
Im April 2012 hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ein Arbeitspapier mit dem Titel „Zur Weiterentwicklung des Akkreditierungssystems – Gestaltung des institutionellen Qualitätsaudit“ (IQA) publiziert. Wer sich mit Qualitätsmanagement (QM) befasst, wird IQA für Bildungseinrichtungen mit IDF übersetzen: Institutionalisierte Denkfehler.
Musik ohne Noten und Goethe ohne Deutsch
Was sich derzeit in Dänemark abspielt, ist ein Menetekel für alle Versuche, ausgerechnet Universitäten durch forschungs- und wissenschaftsfremde Verwaltungen zugrunde zu richten. Gastbeitrag von Heike Schmoll
Kein Hauch von 68
Wir sprechen in diesem Text im Duett, und wir sprechen von der Lage an den Hochschulen im Jahr 2011. Um es gleich loszuwerden: Das Beste, was diesem Text widerfahren könnte, wäre seine Widerlegung durch unerwartete Ereignisse.
Konstruieren sich Leistungsstudien ihre eigene Wirklichkeit?
Seit nahezu vierzig Jahren kommt die OECD zu denselben Ergebnissen. Analysen wie Rezepte scheinen austauschbar.
Auswärtige unzuständig
Eigentlich stehen Europa in der Bildungspolitik keinerlei Kompetenzen zu. Trotzdem wird EU-weit das Bildungswesen immer stärker vereinheitlicht.
Wider die Ökonomisierung der Bildung
Die Qualität unseres Bildungswesens ist essentieller Parameter für die Funktionsfähigkeit der Wirtschaft. Man richtet deswegen das Bildungssystem auf das aus, was man für die Bedürfnisse der Wirtschaft hält. Gastbeitrag von Eberhard von Kuenheim
Bildungsstandards auf dem Prüfstand – Nivellierung der Ansprüche
Die seit einigen Jahren vom PISA-Konsortium und der Bildungspolitik propagierte Wende von der Inhaltsorientierung der Lehrpläne hin zu einer Kompetenzorientierung soll die Effizienz schulischen Lernens steigern.
Welche (Hoch)Schulen wollen wir?
Die Frage nach der Struktur und Funktion von „Hochschulen“ kann man sinnvoll nicht isoliert betrachten ohne einen Blick auf Schulen. Textfassung eines Vortrags an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl am 28. März 2012 im Rahmen des FORUM ZUKUNFTSFRAGEN / Studium Generale, Sommersemester 2012
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