Individualisierung des Unterrichts: „Systemanpassung“ oder „emanzipatorischer Fortschritt“?

Wenngleich ‚Individualisierung des Unterrichts‘ – und dies schließt bekanntlich den Wegfall vergleichbarer Leistungsbewertung mit ein – im Begriff steht, sich zu einer alles beherrschenden Losung bildungspolitischer Reformbestrebungen zu entwickeln, so ist keinesfalls ausgemacht, dass sich Transformationen des Schulalltags, die in dieser Richtung vonstattengehen, längerfristig einschränkungslos zum Wohl des Einzelnen auswirken.

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Messen und indoktrinieren

Die in der F.A.Z. vom 8. 11. 2013 unter dem Titel „Ein nützliches Hilfsmittel zum Lernen und Lehren? Die Kompetenzmessung hat direkte Auswirkungen auf Lehrerhandeln und Unterrichtspraxis sowie politische Entscheidungen“ erschienene Verteidigung der Kompetenzpädagogik von Eckhard Klieme und Detlev Leutner ist unter vielen Aspekten unklar, ja unverständlich, wirr und widersprüchlich.

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Mathematik aus Gütersloh

Im Oktober 2013 hat das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) das Arbeitspapier „Die digitale (R)evolution? – Chancen und Risiken der Digitalisierung der akademischen Lehre“ veröffentlicht. Ziel ist, den Markt für private Online-Universitäten zu bereiten. Wie seriös dabei argumentiert wird, zeigt exemplarisch der Umgang mit Abbrecherquoten.

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Wenn Technokraten „Bildung“ planen

Aus vielfältigen europäischen Bildungslandschaften werden durch den „Akademisierungswahn“ zunehmend standardisierte Monokulturen. Wie so etwas konkret aussieht, kann man im Beitrag von Rudolf Maresch „Warum alle studieren sollen“ nachlesen …

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… und wieder ruft das CHE

oder: „Jedes Hochschulranking stellt einen Versuch dar, die Hochschulen von außen, insbesondere durch kommerzielle Interessen, zu steuern. “ (Knobloch, Interview, 2010)

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Stell dir vor, es ist PISA und keiner schaut hin

Ich habe einen Traum…: Eines Tages kreißt der PISA-Berg und die Medien ignorieren die Geburt der Maus. Der Traum mag noch in weiter Ferne liegen, dennoch sei ein kleiner Beitrag zu seiner Verwirklichung erlaubt.

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Wenn Messen das Denken ersetzt

Wie es der Zufall wollte, erschienen Ende September 2013 zwei Beiträge zu empirischer Bildungsforschung, die sich in ihrer Argumentation und den Kernaussagen gegenseitig ausschließen.

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Julian Nida-Rümelin und der „Akademisierungswahn“

Wer sich noch an die Bildungsreform der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert, wird vielleicht aufgemerkt haben, als Anfang September Julian Nida Rümelin als intellektueller Exponent der SPD in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ den „Akademisierungswahn“ im deutschen Bildungswesen geißelte und eine Lanze für die Berufsausbildung im Dualen System brach. Er machte damit eine ihm offenbar pathologisch erscheinende Tendenz des Bildungssystems aus, die seine Partei einst massiv unterstützt und auch maßgeblich in die Praxis umgesetzt hatte. Die politisch gewollte Bildungsexpansion als „Wahn“ zu bezeichnen, hätte Nida-Rümelin also möglicherweise an den Rand des Parteiausschlusses gebracht.

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Erzieher auf Abruf – Zeitarbeit im Kindergarten

Der Weg zu mehr Chancengerechtigkeit führt nur über eine gute frühkindliche Bildung. „Kein Kind zurücklassen!“ lautet die Formel der bildungspolitischen Kehrtwende, die mit großen Erwartungen an die Frühpädagogik verknüpft ist: U3-Betreuung, Bildungsdokumentationen, Sprachdiagnostik und nicht zuletzt die Inklusionsvereinbarung stellen das pädagogische Personal in Tageseinrichtungen vor große Herausforderungen, jedoch stehen Personalmangel und chronische Unterfinanzierung hierzu in deutlichem Widerspruch. Zur Behebung der Notlage bieten zunehmend Personalservice-Agenturen ihre Dienste im pädagogischen Bereich an und stellen Zeitarbeiter zur Verfügung, die kurzfristig und „bedarfsgerecht“ eingesetzt werden können. Was angesichts knapper Finanzen und personeller Engpässe als sinnvolles Instrument erscheint, könnte sich jedoch pädagogisch – und auf lange Sicht auch ökonomisch – als schädlich erweisen.

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Expertendämmerung

Der unlängst vorgebrachte Vorschlag, reformunwillige Professoren an den Hochschulen durch Experten zu ersetzen, ist eine Drohung, die sich auf ein langes Ressentiment gegen die Nachdenklichkeit und die Suche nach Erkenntnis stützen kann.

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