Liebesgrüße aus Gütersloh
›Liebe öffnet Herzen‹ lautet der rührselige Titel eines kleinen Büchleins von Liz Mohn, die man mit einem gewissen Recht zu den mächtigsten Frauen Deutschlands zählen kann. Nach dem Tod von Reinhard Mohn regiert sie nun das Bertelsmann-Imperium und gemeinsam mit ihrer Freundin Angela Merkel Deutschland und die Welt gleich mit. Da ihr keine hoheitlichen Befugnisse und Apparate zukommen, stützt sie ihre Macht auf die Bertelsmannstiftung und ihre diversen Centren, Rankings, Studien und Medien (von Gruner&Jahr bis zur RTL-Group),um über ›Politikberatung und Reformkommunikation‹ politische Projekte zu installieren und voranzutreiben. Sehr geschickt nistet sich die Bertelsmann-Stiftung diskursiv in vermeintlich mehrheitsfähige Problemdiagnosen ein, öffnet so die Herzen ›der Menschen‹, so dass diese gar nicht merken, dass der rhteotrische Gutmenschentrojaner nur Träger von New Public Managment und antidemokratischen Ökonomismen ist. So immunisieren sich die Liquidatoren europäischer Kultur vor Kritik: Integration von Migranten, Inklusion, Teilhabe, Empowerment, Kein Kind zurücklassen! … Wer wagt da noch, kritische Fragen zu stellen?
Schreibverhinderungsstrategie für ABC-Schützen
Es ist schon ein seltsam‘ Ding mit der Bildung in Deutschland, der „Bildungsrepublik“. Auf der einen Seite kann man die jungen Menschen gar nicht früh genug auf „Leistung, Wissen und Exzellenz“ trimmen … Auf der anderen Seite verweigert man Grundschulkindern das Lernen elementarer Kulturtechniken.
Die vertagte Demokratie – zur politischen Dimension der öffentlichen Meinung
Die Frage nach der öffentlichen Meinung beschäftigt den französischen Philosophen und Begründer der Dekonstruktion, Jacques Derrida (1930-2004) in seinem Essay Die vertagte Demokratie. Der Text erscheint im Jahr des Mauerfalls 1989 — eine Zeit politischer Umbrüche, die nicht erahnen ließ, welche Herausforderungen noch auf das neue Europa zukommen würden. Die Wahrheit auch gegen mögliche Widerstände öffentlich auszusprechen ist das geistige Erbe der Aufklärung.
Kölner Symposion großer Erfolg
„Verschwinden in der Sichtbarkeit – Demokratie setzt aus“: Unter diesem Titel hat das Institut für Bildungsphilosophie der Universität zu Köln in Kooperation mit der Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V. (GBW) am vergangenen Wochenende ein Symposion ausgerichtet, das sehr großen Anklang gefunden hat. Namhafte Referenten aus der Erziehungswissenschaft und politischen Bildung haben am ersten Tag
Seifenblasen mit Kollateralschäden
Einer Beilage der Süddeutschen Zeitung (Lernen, 10. November 2011) war zu entnehmen, dass es in Deutschland derzeit knapp 16.000 Studiengänge gäbe. „Arbeitgeber formulieren über ihre Verbände Anforderungen, was künftige Arbeitnehmer können sollen. (…) Deshalb entwickeln sie [die Fachhochschulen und Universitäten] fortwährend neue, passgenaue Studiengänge.“
Vortrag: Wa(h)re Bildung
Bildung gerät zunehmend unter den Druck von Kennzahlen, „Output“-Kriterien und unpädagogischem Effizienzdenken. Schulen und Hochschulen werden wie Unternehmen geführt. Der Staat zieht sich aus der Verantwortung, Konzerne diktieren die Bildungsinhalte. Und am wenigsten geht es um die Schüler. Vortrag Jochen Krautz, 23.11.2011
„Gehalt von Uni-Präsidenten zu hoch?“
„Viele Präsidenten und Vizepräsidenten von niedersächsischen Hochschulen verdienen zu viel Geld. Künftig soll die zuständige Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) die Grenzen strikter einhalten. Das hat jetzt der zuständige Ausschuss des Landtags in einer vertraulichen Sitzung beschlossen – und sich damit die Kritik des Landesrechnungshofes angeeignet.“
„Bericht zur Lage der Bibliotheken 2011“
„20.10.2011. Heute wurde in einer Pressekonferenz in Göttingen der zweite „Bericht zur Lage der Bibliotheken“ vorgestellt. Mittelkürzungen in der Hälfte aller Bibliotheken stehen dabei steigenden Anforderungen gegenüber.“
Die sanfte Steuerung der Bildung
Handelt es sich um eine Scheindemokratie, die den Volkswillen als zufällig und lenkbar ansieht? Zu den Durchsetzungsstrategien von Pisa, Bologna & Co. Pisa und Bologna reagieren nur vordergründig auf die Wirklichkeit und stellen eine neue Realität her. Von Jochen Krautz
„Von Staats wegen: illegales Lohndumping an Schulen“
„Von manchen Arbeitgebern erwartet man grundsätzlich nichts Gutes. Doch Lohndumping in einem Ministerium? Beim Arbeitgeber „Staat“? Das gibt es – und zwar entgegen diverser Regeln des Arbeitsrechts.“
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