Veröffentlicht am 18.05.21

Ist das Kompetenz oder kann das auch weg?

Ein Beitrag von Prof. Dr. Hans-Peter Klein

Erschienen in: punktum. Zeitschrift für verbandliche Jugendarbeit in Hamburg (H. 1/21)

Seit Einläutung des Bolognaprozesses 1999 und der ersten PISA-Studie von 2000 hat ein Begriff im deutschen Bildungswesen einen fulminanten Aufstieg zu verzeichnen wie kaum ein anderer vor ihm: Kompetenz. Schon bei diagonalem Lesen der heute in allen 16 Bundesländern geltenden Kerncurricula, kann man nicht darüber hinwegsehen, dass fast auf allen Seiten dem Kompetenzbegriff in nahezu allen beliebigen Zusammenhängen eine große Bedeutung beigemessen wird. (vgl. Hessisches Kerncurriculum 2011) Als Außenstehender gewinnt man schnell den Eindruck, dass die Ersteller dieser Schriften in den Kultusministerien der festen Überzeugung sind, allein die vielfältige Benutzung des Begriffes mache die Schüler in allen ausgewiesenen Kompetenzbereichen kompetenter. Auf den berechtigten Einwand der Lehrerrinnen und Lehrer hin, dass die neuen Kerncurricula ausschließlich Kompetenzbeschreibungen enthielten, mit denen man fachlich nicht unterrichten könne, behielten die bisherigen fachstrukturierten Lehrpläne zumindest in Hessen nach wie vor ihre Gültigkeit. In Nordrhein-Westfalen wurden die Lehrerkonferenzen dazu verdonnert, zum neuen Kerncurricula in jeder Schule selbst einen schulinternen fachlichen Begleitplan zu erstellen, was diesen natürlich große Freude bereitete. Als hätten sie nichts Besseres zu tun.

Der vollständige Beitrag als PDF zum Weiterlesen: HP_Klein_punktum_1-21_titelthema

 

Zum Thema:

Klein, Hans Peter (2016): Vom Streifenhörnchen zum Nadelstreifen. Das deutsche Bildungswesen im Kompetenztaumel. Springe: Zu Klampen.