Veröffentlicht am 26.06.12

„Umfassendes Plädoyer für Open Access im Wissenschaftsbereich“

„Nach den Vorstellungen der Enquete-Kommission soll das Open Access-Prinzip, also der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und wissenschaftlichen Materialien, in der deutschen Forschungsförderungspolitik und in der deutschen Hochschullandschaft auch durch die gemeinsame Entwicklung einer nachhaltigen Open Access-Strategie vorangetrieben werden. Ein wichtiges Signal könne dabei sein, insbesondere die Zeitschriften, die von den Fachgesellschaften selbst herausgegeben werden, Open Access zu publizieren, heißt es in den verabschiedeten Handlungsempfehlungen.

Für die Koalitionsfraktionen machte Tankred Schipanski (CDU) auf den „sehr guten Kompromiss“ im Bereich der Zweitveröffentlichungsrechte aufmerksam. Danach soll ein verbindliches Zweitveröffentlichungsrecht angestrebt werden für wissenschaftliche Beiträge, „die aus überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanzierter Lehr- und Forschungstätigkeit entstanden sind“.

Quelle: Deutscher Bundestag, Aktuelle Meldungen

Kommentar MP:

Endlich mal eine gute Nachricht aus der  Wissenschaftspolitik. Die anvisierte nachhaltige Open Access Strategie und die damit verbundene Regelung von Zweitveröffentlichungsrechten könnte die Macht der skrupellosen Raubritter unter den Wissenschaftsverlagen eindämmen. Aber noch sind die Vorschläge der Enquete-Kommission nicht Gesetz. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die privaten Profiteure der aus öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungstätigkeit gegen die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen wehren werden und welchen Einfluß sie haben, um eine gesetzliche Regelung zu torpedieren. Wir bleiben dran.