Veröffentlicht am 26.04.12

Wider die Ökonomisierung der Bildung

Gastbeitrag von Eberhard von Kuenheim

Erziehung, Bildung, Ausbildung sind das Kapital unserer Gesellschaft. Ein enger Utilitarismus in Bildungsfragen ist ebendarum von geringem Nutzen

Die Qualität unseres Bildungswesens ist essentieller Parameter für die Funktionsfähigkeit der Wirtschaft. Man richtet deswegen das Bildungssystem auf das aus, was man für die Bedürfnisse der Wirtschaft hält. Bildung wird funktional verstanden und ökonomischem Nutzendenken untergeordnet. Mehr noch: Zunehmend unterwirft man sich Zwängen als Folge einer allgemeinen Ökonomisierung des Lebens. Allenthalben – ob in Kultur, Politik, Wissenschaft und Forschung, im Gesundheitswesen und selbst im gesamten Bereich der Bildung – scheinen offenbar vergleichbare Anforderungen zu bestehen wie für Unternehmen der Wirtschaft.

Allerdings fügt man sich dem nur widerwillig und wehrt sich gegen diese Tendenzen. Man beklagt die Zwänge der Wirtschaft, denen man unterworfen zu sein meint; das Übergreifen der Ökonomie auf alle Bereiche des Lebens gehört zu den Traumata unserer Zeit. Indizien dafür finden sich in der Sprache: Alle Welt fordert Investitionen in Bildung, um die Zukunft des Landes zu sichern – zugleich wird das Wort „Humankapital“ zum Unwort des Jahres erklärt. Ist diese Konstellation für die Wirtschaft tatsächlich traumhaft?

Der vollständige Artikel als PDF: Kuenheim: Wider die Ökonimisierung der Bildung

(Erschienen in FAZ vom 13. April 2011, S. N5)

Eberhard von Kuenheim war von 1970 bis 1999 zunächst Vorsitzender des Vorstands, dann Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayerischen Motorenwerke AG. Sein Text ist die gekürzte Version eines Beitrags zum „Universitas“-Forum der Eberhard von Kuenheim Stiftung.