Veröffentlicht am 11.04.12

Soll Qualität wirklich durch Notendumping gesichert werden?

Kompetenzorientierung, Bildungsstandards, Vergleichsarbeiten sind die modischen Zauberworte

Von Hans Peter Klein und Jochen Krautz, in: FAZ vom 15. März 2012, S. 8

Die Methoden angeblicher „Qualitätssicherung“ des Unterrichts führen nicht zu mehr Wissen und Können, sondern kaschieren, dass Schüler immer weniger wissen und können. Was in Lehrerkollegien an Ärger über ministeriale Vorgaben nur hinter vorgehaltener Hand ein Ventil findet, geht jedoch die Öffentlichkeit an. Seit dem „Pisa-Schock“ wird behauptet, mit Bildungsstandards, kompetenzorientiertem Unterricht, Kerncurricula, Vergleichsarbeiten und zentralen Prüfungen bis hin zu Abiturstandards würde die Unterrichtsqualität verbessert. Die Logik ist simpel und nicht nur falsch: Man sucht nach einem verbindlichen Maßstab für den zweifelhaften Stand an Können und Wissen der Schüler. Doch von Jahr zu Jahr erhöht sich die Anzahl der Abiturienten mit der Traumnote 1,0 (oder besser) bei gleichzeitig gegen null sinkenden Durchfallquoten.

Merkwürdig nur, dass die Stimmen aus Handwerk, Mittelstand und Universitäten nicht abreißen, die ein mangelndes und weiter sinkendes Qualifikationsniveau der Schulabsolventen beklagen. Ingenieure und Naturwissenschaftler sind Mangelware, und auch ausbildungsfähige Lehrlinge im Handwerk werden dringend gesucht. Sind das nur die Klagen der Ewiggestrigen, oder was geht hier vor?

Der gesamte Beitrag als PDF:  H. P. Klein,_J, Krautz: Notendumping