Veröffentlicht am 26.01.13

Der Mythos vom Messen und Managen – oder: Was bedeutet „guter Unterricht“?

von Manfred Bock

Nun, was passiert eigentlich so im Unterricht?

Eigentlich weiß das jeder Lehrer: es passieren ganz unterschiedliche Dinge, einige Beispiele mögen die Vielfalt veranschaulichen:

Schüler A wird durch Lehrer X angespornt, Schüler B nicht, vielleicht gelingt es Lehrerin Y. Schüler C arbeitet Lehrer Y zuliebe, Schüler D aus eigenem Antrieb. Obwohl Schüler E große private Probleme hat, besucht er regelmäßig den Unterricht, Schüler F reagiert auf persönliche Probleme mit Abwesenheit. Schüler G macht sich im Unterricht Notizen, Schüler H vergisst oft seine Unterlagen, Schüler I besitzt gar kein Heft. Schüler J ist von Lehrern oft durch falsche Noten belogen worden, Schüler K kann seinen Leistungsstand realistisch einschätzen. Schüler L erkennt, dass er von Lehrerin X profitieren kann, Schüler M kann Lehrer grundsätzlich nicht leiden. Schüler N hat gelernt, dass er seine Wünsche erfüllt bekommt, seine Psyche verlangt spontane Bedürfnisbefriedigung, Schüler O hat „Triebverzicht“ gelernt und seit 10 Jahren immer wieder praktiziert. Schüler P ist durch übermäßigen Medienkonsum aufmerksamkeitsgestört, Schüler Q hört zu, wenn ein anderer im Unterricht spricht. Schüler R ist der vielen Gruppenarbeit müde, er kennt nichts anderes; Schüler S mag Gruppenarbeit, weil er dabei seine Defizite besser verstecken kann, Schüler T mag sie nicht, weil er lieber was vom Lehrer hört. Schüler U engagiert sich in jedem Unterricht, Schüler V nur in Mathe, Schüler W in keinem – vielleicht aus verschiedenen Gründen, vielleicht aus denselben. Ähnliches gilt für X, Y, Z. Begründen können alle ihr Tun – vielleicht, vielleicht auch nicht.

Der ganze Beitrag als PDF: Bock_Mythos Management