Veröffentlicht am 26.11.12

Reizüberflutung

Weshalb Innehalten so wichtig ist

Karin Pfeiffer

Seit Behaviorismus und Positivismus das Gedankengut der Pädagogik infiziert haben, entstand nach und nach die Überzeugung, Bildung sei ein Produkt, an dem alle teilhaben könnten, sofern die Gesellschaft dazu die nötigen Voraussetzungen schaffe: Krippe und Kindergarten, Gesamtschule als Ganztagseinrichtung, bessere Ausstattung der Klassenzimmer mit Infomaterial und modernstem technischem Gerät, um nur einiges zu nennen. Die Sichtweise der grundsätzlichen Machbarkeit von Bildung hat zu einer inflationären Schwemme neuartiger Lernprogramme und Methoden geführt. Vorschnell, weil ungeprüft, fanden diese Anwendung in der Unterrichtspraxis. Illusionäre Praktiken werden nach dem unvermeidlichen Scheitern durch neue Verfahren ersetzt, die meist noch weniger taugen als die vorangegangenen. Im Dauerrausch der Reformen entsteht an den Schulen eine Atmosphäre der Unruhe, die sich negativ auf die Lernkultur auswirkt. Den meisten von uns wird die Bedeutung des Begriffes „Schule“ bekannt sein: seinen Ursprung hat dieser im altgriechischen Wort scholé, was sich mit „Muße“ übersetzen läßt. Zum Lernen bedarf es der (inneren und äußeren) Ruhe, und damit der Zeit.

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