Veröffentlicht am 25.11.13

Kompetenzwirrwarr zwischen Praxis und Bildungsforschung

in FAZ vom 22. November 2013, S. 7 (Bildungswelten)

Lehrern hilft es nicht, wenn ihnen gezeigt wird, wie man all das, was beim Lernen wirkt, in Faktoren zerlegt, um diese dann gestuft als Kompetenzen auszuweisen.

Weil Kompetenz oder umgangssprachlich Können das Ziel des öffentlichen Unterrichts ist, wird die Feststellung des Könnens als Ergebnis schulischen Lehrens und Lernens sinnvoll und notwendig. Für den Lehrer ist es wichtig zu wissen, ob er erreicht hat, worum er sich bemühte. Auch für die Schüler ist eine sachlich ehrliche Rückmeldung, ob er kann, worum er sich bemühte, wichtig. Wer sich heute alltäglichen Unterricht anschaut, ist darüber überrascht, wie stark sich eine Tendenz ausgebreitet hat, die kritische Rückmeldung zum Stand des Könnens zurückzudrängen. Dies geschieht zweifach, dadurch dass die Leistungsanforderungen weichgespült werden und indem vor allem „Beteiligung am Unterricht“ gesucht und positiv honoriert wird. Im Gegensatz zu dieser Ten-
denz steht die Information, die wir der empirischen Bildungsforschung seit mehr als zehn Jahren verdanken. Mit deren Kompetenzmessung wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass die Schulen vielfach und deutlich nicht bewirken, was sie mit ihren Plänen versprechen.

Das freilich wissen die Lehrer wie die Schüler bereits im Normalfall der Rückmeldung in den Fächern, die mit Klassenarbeiten prüfen, wie weit das Gelehrte zum Gelernten geworden ist. Noten sind dabei Messungen, die Schülern auf einer sechsstufigen Skala Leistungen bescheinigen. So ähnlich machte es auch die empirische Bildungsforschung. Worin liegt der Unterschied?

Der ganze Beitrag als PDF: A. Gruschka: Kompetenzwirrwarr