Veröffentlicht am 17.12.23

Diesmal doch: Von Finnland lernen! Maßnahmen für ein Ad-hoc-Programm gegen die Bildungskatastrophe

Vorausgesetzt, man schreibt den PISA-Ergebnissen eine gewisse rudimentäre Aussagekraft über basale Kulturfertigkeiten von Schülerinnen und Schülern zu, dann ist äußerst aufschlussreich, wie ein finnischer Experte den „Absturz“ seines Landes in den Rankings erklärt (s. Link).

Ältere Semester erinnern sich noch: Finnland galt in den ersten Studien als das „Siegerland“ und wurde so Ziel zahlreicher Bildungstouristen, ohne dass daraus nennenswerte Erkenntnisse erwuchsen.

Aus Finnlands „Absturz“ lässt sich nun aber lernen, wie man es nicht macht. Das Problem: Genauso hat es Deutschland auch gemacht. Nur wagt dies hier niemand so deutlich zu formulieren.

Zusammengefasst sind die entscheidenden Faktoren des finnischen Niedergangs:

 

– Die zunehmende Schul- und Praxisferne der Qualitätskontroll-Institutionen.

– Die Realitätsfremdheit ungeprüfter Vorschläge von Bildungsforschern, die schnell durchgesetzt wurden.

– Die Umstellung der Lehrpläne von fachlichen Inhalts- und Zielbeschreibungen auf abstrakte Kompetenzformulierungen.

– Die Abschaffung von Schulbüchern zugunsten von Arbeitsblätter aus dem Internet.

– Die verbreitete Einführung des selbstgesteuerten Lernens.

– Die Abschaffung von Klassenräumen und der Bau offener „Lernlandschaften“.

– Die zunehmende Digitalisierung des Unterrichts und der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.

– Die mangelnde Unterstützung und Überforderung der Lehrkräfte.

 

Aus der Umkehrung dieser Punkte ließe sich ein kostengünstiges, wirksames, in kürzester Zeit umsetzbares bildungspolitisches Ad-hoc-Programm machen. Denn neben vielen Faktoren, die Bildungspolitik nur schwer oder gar nicht beeinflussen können, sind dies machbare Maßnahmen. Wenn man denn will.

https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/finnland-was-ist-fuer-den-pisa-absturz-verantwortlich/