Veröffentlicht am 09.06.11

„Alle lieben die Gesamtschule – für einen Tag“

„Zum zweiten Mal gewinnt eine niedersächsische Gesamtschule den renommierten Deutschen Schulpreis. Der 100.000-Euro-Sieg stellt die Bildungspolitik der Landesregierung bloß – und Bundespräsident Christian Wulff, der die integrativen Schulen lange bekämpft hat.“ (Quelle: Spiegel online 09.06.2011)

Kommentar MP:

Mit der Georg-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen hat eine Einrichtung den Schulpreis gewonnen, in der die Lehrkräfte unter größtem persönlichen Einsatz ihr erfolgreiches Team-Kleingruppen-Modell aus den 70er Jahren auch nach den technokratischen Reformen der Pisa-Ära aufrechterhalten und weiterentwickelt haben. Das Modell zeigt, wie gemeinsames Lernen möglich ist ohne die Nivellierung von Ansprüchen und ohne Ausgrenzung. Die Auszeichnung ist ein Sieg der Vernunft. Für die Gegner der Gesamtschule ist der IGS-Erfolg allerdings eine schallende Ohrfeige. In dem Spiegel Artikel wird dies korrekt und genüsslich zelebriert. Auch der ehemalige Ministerpräsident und Gesamtschulgegner Bundespräsident Christian Wulff bekommt sein Fett ab. Am Tag der Preisverleihung wird er die Peinlichkeit mit seinem gequälten Lächeln auf dem Siegerfoto zu überspielen wissen. Besonders lesenswert.