Veröffentlicht am 04.02.13
Meta-Analysen als Wegweiser?
Zur Rezeption der Studie von Hattie in der Politik.
Einige Bildungspolitiker vertreten gegenwärtig die These, dass Art und Qualität des Unterrichts wichtiger für den Lernerfolg von Schülern seien als die Struktur unseres Schulsystems. Sie sehen sich in dieser These durch die empirische Bildungsforschung bestätigt, vor allem durch die Synthese von über 800 Meta-Analysen über die Bedingungen von (Schul-)Leistung von Professor John Hattie (2009), die sich aktuell großer Beliebtheit erfreut, nicht nur in der Zeit (Spiewak, 2013). (…)
Der Ansatz vom Primat des Unterrichts über die Struktur überzeugt aber auch deshalb nicht, weil die Forschung, auf die verwiesen wird, sie gar nicht stützt – und das, obwohl der Kronzeuge Hattie diese These in seinem Buch Visible Learning selbst propagiert. Hattie fasst in seiner “Synthese” die statistischen Befunde von über 800 so genannten Meta-Analysen zusammen, die ihrerseits wiederum die Befunde von Einzelstudien enthalten, die zusammen genommen auf Testdaten von einigen Millionen Schülern und Schülerinnen beruhen. Das wirkt ungemein beeindruckend, und soll es wohl auch. Die Vertreter der These Pädagogik vor Struktur verweisen denn auch immer auf diese Zahlen, wenn sie Hatties Befunde als Belege oder Beweise oder gar Wahrheiten anführen. Was aber ist falsch an dieser Studie?
Warum taugt sie nicht als Beleg für das Behauptete? Warum kann sie tatsächlich nicht, wie der Autor und seine Bewunderer meinen, als Anleitung für die Steigerung des Lernerfolgs unserer Schüler dienen?
Der ganze Beitrag als PDF: Lind-2013_meta-analysen-als-wegweiser
Tags: Bildungspolitik > empirische Bildungsforschung > Hattie-Studie > Schulreform
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