Veröffentlicht am 14.07.13

Wort zum Sonntag: „Chancenspiegel“ und „Chancengerechtigkeit“

Am Dienstag vorletzter Woche wurden die Zeitungsleser bundesweit mit den Ergebnissen des „Chancenspiegels“ der Bertelsmann-Stiftung und der „Universitäten Dortmund und Jena“ konfrontiert. Große Schlagzeilen auf den Titelseiten der regionalen und überregionalen Presse und ganzseitige Berichte mit viel Grafik sprachen das Verdikt der „Gutachter“ aus: „Kultusminister müssen noch viel lernen“ (Stuttgarter Nachrichten). Der Medienkonzern Bertelsmann, mit dem die gleichnamige Stiftung aufs Engste verwoben ist, spielt sich also als oberste Instanz des bundesdeutschen Bildungswesens auf, indem er diese Gutachtertätigkeit über die Stiftung finanziert und mit Wucht durch Presse und andere Medien verbreitet.

Der „Chancenspiegel“ ist ein „Projekt der Bertelsmann-Stiftung und des Instituts für Schulentwicklungsforschung“, dessen wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Wilfried Bos (Institut für Schulentwicklungsforschung TU Dortmund) und dessen Projektleitung Dr. Nils Berkemeyer (von 2002-2012 ebendort, seit 2012 Universität Jena) innehaben. Letzterer ist ein ausgebildeter Grundschullehrer (1999/2002 erstes und zweites Staatsexamen), welcher am Dortmunder Institut von 2002-2012 für die Arbeitsbereiche Drittmittel und Haushaltsmittel zuständig war und dessen Veröffentlichungen bzw. Forschungsinteressen die „Steuerung des Schulsystems“, „Netzwerke im Bildungsbereich“ sowie Schulmanagement umfassen. Soziologische Themen, Lernentwicklung bei Kindern, Förderpädagogik oder ähnliche Schwerpunkte sucht man vergeblich. Dagegen hat sich Wilfried Bos mit Ganztagsschulen und Lesekompetenzentwicklung auch selbst beschäftigt. Mit dem Projekt „Chancenspiegel“ verfolgen ihre Initiatoren das Ziel, zu mehr „Transparenz über Chancengerechtigkeit“ beizutragen. Schauen wir uns diese Meta-Studie, welche auf das statistische Datenmaterial der Jahre 2010-2012 zurückgreift, einmal genauer an.

Der ganze Beitrag als PDF: E. Keil:_Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit