Veröffentlicht am 27.08.12

Uni-Ranglisten: Widerstand gegen den Unfug des „Rankings“

„Nach der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat nun auch der Verband der Historiker Deutschlands (VHD) sich gegen das Universitäts-“Ranking“ des Gütersloher „Centrums für Hochschulentwicklung“ (CHE) ausgesprochen. Wie schon im Jahr 2009 beabsichtigt das CHE eine Befragung von Professoren und Studenten der Geschichte, die Auswertung von Drittmitteleinwerbungen und Promovendenzahlen, um damit und aus anderen Kennziffern eine Rangordnung von Hochschulen herzustellen. Der VHD hat seinen Mitgliedern jetzt empfohlen, sich an dieser „fragwürdigen Initiative“ nicht zu beteiligen. Zur Orientierung, die das CHE-Ranking Studierwilligen biete, meinen die Historiker, sie sei nur vorgeblich hilfreich. Die Soziologen hatten in ihrer Kritik davon gesprochen, die Verfahren des CHE entsprächen nicht grundlegenden Anforderungen an empirische Forschung.“

(ganzer Artikel von Jürgen Kaube in der FAZ)

Kommentar (Jochen Krautz):

Das CHE gerät immer mehr in die Defensive: Nach der Klatsche durch die deutschen Soziologen verabschieden sich nun auch die Historiker aus dem Ranking. Die FAZ seziert die methodischen Schwächen mit spitzer Feder und legt die Placebo-Wirkung solcher Tabellen offen. Nun fehlt nur noch, die politische Strategie des Bertelsmann-Ablegers deutlicher zu benennen, der als Transmissionsriemen der ökonomistischen Ideologie der OECD in Deutschland fungiert und kräftig dazu beigetragen hat, das Hochschulwesen mit der Bologna-Reform zu ruinieren.