Veröffentlicht am 08.02.19

Bildung braucht „scholé“

Eile und Hektik halten Einzug in die Schule – und mit ihnen der Effizienz-imperativ. Doch Lernen lässt sich nicht beschleunigen. Schule braucht Zeit. Eine Erinnerung an ihren Ursprung.

Ein Beitrag von Carl Bossard

Die Schule hat einen wunderschönen Namen. Er stammt aus dem Altgriechischen. Aristoteles‘ geschliffener Begriff müsste Programm sein: scholé, was so viel wie Musse heisst. [1] Die Schule, die scholé, wäre jener Ort, an dem sie noch möglich sein müsste, eine gewisse Musse. Ein Ort, an dem man füreinander Zeit hat und einander zuhört, zueinander findet und sich aneinander reibt, miteinander lernt und gemeinsam zu Neuem unterwegs ist. Das ist der tiefe Sinn von Schule. Bildung basiert auf scholé. Lernen kann man nicht beschleunigen. Lernen kennt keine Autobahnen, keine Schnellstrassen und keine abgekürzten Routen oder gar Überholspuren. Da gelten Feldwege und da gehören Bergpfade dazu. Manchmal auch Unterholz und Dickicht. Und natürlich Umwege. Darum braucht Lernen Zeit. Eben: scholé!

 

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