Veröffentlicht am 14.04.15

Macht ein Jahr Schule Qualität?

Über den Zusammenhang von Bildungsqualität und Schuldauer

G8-Befürworter verwickeln sich immer mehr in argumentative Widersprüche – diese sind umso zahlreicher, je weniger deren Vertreter was von Schule und Schulforschung verstehen.

Durch PISA hat die deutsche Öffentlichkeit jahrelang lernen müssen, dass man die Bildungsunterschiede zwischen verschiedenen Ländern auch in Schuljahren angeben kann. Da hörte man, dass der »durchschnittliche Unterschied zwischen Deutschland und Finnland ein halbes Schuljahr« betrage. Oder: Schüler aus »bildungsfernen Elternhäusern« in Deutschland hinken den Gymnasiasten mit Abständen hinterher, »die zwei Schuljahren entsprechen«. Oder: Der Unterrichtsausfall addiere sich zu »einem Jahr Schule«. Die logische Folgerung aus solcherlei Verlautbarungen ist klar: es kommt auch darauf an, wie lange man zur Schule geht. Deswegen ist G9 sinnvoll, sonst hinkt man hinterher. Gleichzeitig wird der Öffentlichkeit immer wieder eingehämmert, dass es für den globalisierten Wettbewerb darauf ankommt, dass Bildungsniveau zu steigern. Schließlich seien wir ja bei PISA nur durchschnittlich. Und nun? Angesichts dieser eindeutigen Argumentationslage wollen die G8-Befürworter mal eben locker auf ein ganzes Jahr Schule verzichten. Kommt es also doch nicht auf die Schuljahre an?

Der ganze Beitrag als PDF: Dollase_Macht_ein_Jahr_Schule_Qualität?