Veröffentlicht am 13.04.12

Bildungsstandards auf dem Prüfstand – Nivellierung der Ansprüche

Neuntklässler bewältigen Zentralabiturarbeit im Leistungskurs ohne Probleme

Wie uns spätestens der 11. September 2001 hinlänglich gelehrt hat, liefern schockartig wirkende Ereignisse oftmals die Legitimation für strategische Maßnahmen, die zuvor in der breiten Öffentlichkeit niemals Akzeptanz gefunden hätten. Die seit einigen Jahren vom PISA-Konsortium und der Bildungspolitik propagierte Wende von der Inhaltsorientierung der Lehrpläne hin zu einer Kompetenzorientierung soll die Effizienz schulischen Lernens steigern. Entsprechend werden derzeit in allen Bundesländern Bildungsstandards und Kerncurricula eingeführt bzw. sind bereits eingeführt worden.

In den Rechtfertigungen für die Wende liest man immer wieder die Kritik an der inhaltlichen Überfrachtung des schulischen Lernens, die dazu führe, dass das bisher additiv angehäufte Wissen nicht zu einem verständnisvollen Lernen geführt hätte, über das die Schülerinnen und Schüler kompetent verfügen würden. So könnten sie das Gelernte nicht in nachhaltige Fähigkeiten überführen. Kompetenzorientierung wird dabei mit der Idee einer ‘Literacy’ verknüpft, nach der der informationelle Umgang mit Wissen, die Deutung von Sachverhalten und Formern von Problemlösungen in den Vordergrund gerückt werden. Kompetenzorientierung soll die Leistungsfähigkeit der Schüler in der Weise stärken, dass diese bei kommenden PISA-Tests besser abschneiden.

Vollständiger Artikel als PDF: H.P. Klein: Bildungsstandards auf dem Prüfstand

Zuerst erschienen in Profil, Heft 5, 2011