Veröffentlicht am 14.05.11

„Forscher kritisieren Marketing im Klassenzimmer“

„Wenn der Staat es nicht schafft, hilft die Wirtschaft aus – auch bei der Bildung. Unternehmen und Lobby-Gruppen verteilen schon länger kostenloses Unterrichtsmaterial mit PR-Charakter. Jetzt rechnet eine Studie mit den Marketingtricks ab. […]
Wie die “Financial Times Deutschland” berichtet, werden die Broschüren unter anderem von der Stiftung Lesen herausgegeben, die größtenteils von Firmen finanziert wird. In Materialien für Grundschüler erklärt zum Beispiel die Post, dass ihre Mitarbeiter freundlich, humorvoll und immer ansprechbar seien. Die Deutsche Bahn wirbt in ihrer Broschüre damit, wie umweltfreundlich ihre Züge sind, und weist nebenbei noch auf ihre Angebote für Klassenfahrten und Jugendreisen hin. […] Nicht nur für Grundschüler, sondern auch für höhere Klassen werden Unterrichtsmaterialien entwickelt – vor allem für das Fach Wirtschaft. Unter den Anbietern sind bekannte Lobby-Gruppen: So erklärt die von der Metall- und Elektroindustrie finanzierte Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in ihrem Material, dass Deutschlands Grundgesetz nicht ihren Vorstellungen entspricht: Das Prinzip “Eigentum verpflichtet” sei “ohne Zweifel gut gemeint”, schreibt die Initiative, “doch von einer freiheitlichen Wirtschaftsverfassung zeugt es nun wirklich nicht.” Für die INSM ist ganz klar, wie es laufen muss: “Man kippt oben Eigeninteresse hinein – und schwups, kommt unten Gemeinwohl heraus.” (Quelle: Spiegel Online 13.05.2011)

Kommentar MP:

Verteilt die INSM womöglich verfassungsfeindliche Schriften? Man sollte sie vom Verfassungsschutz beobachten lassen.