Veröffentlicht am 20.07.18

Zeitgemäße Pädagogik

Verlust und Wiedergewinnung der „einheimischen Begriffe“

hrsg. v. Alfred Schirlbauer, Heribert Schopf, Gordan Varelija, ca. 300 Seiten, ISBN 978-3-85409-933-8

Wir geben dem vorliegenden Band den Titel „Zeitgemäße Pädagogik“ und hoffen mit den Beiträgen, dem Zeitgeist im Bildungsbetrieb ein wenig zu widersprechen. Die Pädagogik und ihre einheimischen Begriffe – gibt es das noch? Lehrer verstehen sich mittlerweile ganz unproblematisch als Lernbegleiter, Lernberater, Facilitators, Coaches und Betreuer. Der Bildungsbetrieb speist sich weitgehend und durchaus widersprüchlich einerseits aus den Vorgaben von normativ gewendeten Prognosen bezüglich der kommenden Arbeitswelt, andererseits aus naiven Ideologien bezüglich einer Natur des Kindes und seiner Bedürfnisse. Wir meinen hingegen, dass es dem Bildungsbetrieb gut täte, den Schulen, den Lehrern und vor allem den Lernenden, wenn man wieder einmal annähernd eine Ahnung davon bekäme, worum es in Schulen, im Unterricht, beim Lernen geht. Das mag manch einem reaktionär erscheinen. Den Herausgebern aber erscheint es als angebracht, der pädagogischen Moderne eine weitere Chance einzuräumen.

Aus dem Inhalt:

  • Schule des Fortschritts – Ein Essay (Alfred Schirlbauer 9)
  • Bedrohte Species: Artenschutz für einheimische Begriffe. Versuch über akademische Unkultur, Hyperkritik und kreative Zerstörung (Matthias Burchardt 25)
  • Abschied von der Pädagogik? (Andreas Gruschka 40)
  • Comeback der normativen Pädagogik?! (Heribert Schopf 67)
  • Unser heutiges Thema wird sein …
    Wie pädagogisches Denken hilft, schulische Wirklichkeit zu begreifen (Bernd Hackl; 93)
  • Verschollen und vermisst: Pädagogische Führung (Thomas Mikhail; 114)
  • Am Anfang steht das Zeigen. Zur Jetztzeit im Unterricht (Christoph Türcke 138)
  • Entdeckendes Lernen. Ein kritischer Ansatz, mit einem Begriff sowohl einen Prozess als auch einen Moment erfassen zu wollen (Andrea Varelija-Gerber 150)
  • Lebensatelier oder Muße. Radikale Konzepte von Schule und ihre pädagogischen Konsequenzen (Gordan Varelija 171)
  • Mnemosyne im Unterricht (Lutz Koch 190)
  • Sprachbeherrschung: Autorität und Deutschunterricht (Martin A. Hainz 210)
  • Der Bildungskanon ist tot – es lebe der Bildungskanon! Ein Weckruf an die »schlafenden Hunde« (Walter Müller 228)
  • Vom Unterrichten zum Bildungscontrolling oder: Über die Blindheit gegenüber den Zielen der »Digitalisierung von Schulen« (Ralf Lankau 250)
  • Standardisierungswut, Testitis & Co. Skeptische Anmerkungen zur Testeuphorie und zum vermessenen Versuch der (Ver)Messung von Bildung (Jörg Spenger 270)
  • Wilhelm von Humboldt und die griechische Kultur. Ein Beitrag zur Ökonomisierung der Bildung (André Schütte 288)
  • Autorenverzeichnis (309)

Link zum Verlag:
Alfred Schirlbauer, Heribert Schopf, Gordan Varelija (Hg.) – Zeitgemäße Pädagogik