Veröffentlicht am 13.07.13

Der Bluff der individuellen Förderung

Lehrer wissen oft nicht, wie sie rund dreißig Pubertierenden in nur einer Schulstunde in gleicher Weise gerecht werden sollen.

Spätestens seit der Diskussion um die Abschaffung des Sitzenbleibens und der bereits begonnenen Einführung der Inklusion in das Regelschulsystem steht die Forderung nach Einrichtung individueller Fördermaßnahmen als dem adäquaten Mittel zum Umgang mit der zunehmenden Heterogenität der Schüler ganz oben auf der Tagesordnung der neuen Bildungspolitik. Auch die Bertelsmann-Stiftung verlangt individuelle Förderung in den Schulen, da die derzeit praktizierte Form der Nachhilfe höchst unsozial sei. Danach erhalten derzeit mindestens 1,1 Millionen Schüler kommerzielle Nachhilfe, was mit einem Gesamtbetrag von etwa 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche schlägt.

Dabei gilt es erst einmal zu klären, was überhaupt unter individueller Förderung zu verstehen ist. Eine allgemeinverbindliche Definition gibt es – wie beim Kompetenzbegriff auch – weit und breit nicht. Von individueller Förderung kann man sicherlich dann sprechen, wenn die speziellen Verstehensprobleme eines einzelnen Schülers, etwa in Mathematik, von einem im Fach kompetenten
Lehrer thematisiert und durch ausführliche Besprechung und fachdienliche Hinweise im optimalen Fall teilweise oder ganz beseitigt werden können.

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