Veröffentlicht am 07.03.22

„Revolutionen finden leibhaftig statt“

Die Diskursräume Straße, Netz und die Protestlogik in Zeiten des Digitalen. Von Markus Reinisch, erschienen in der FIfF-Kommunikation Heft 4/2021, S. 13-16

Protestformen als Mittel demokratischer Partizipation spielen sich durch den Einfluss digitaler Medien immer mehr im Virtuellen ab. Trotz immer einfacherer Möglichkeiten, sich mittels sozialer Netzwerke zu organisieren und zu mobilisieren, bleibt der Wert des großen Nein (Armin Nassehi) auf Straßen und Plätzen nach wie vor von großer Bedeutung für die Protestierenden, ihre Anliegen und Sichtbarkeit. In der Öffentlichkeit ein Zeichen zu setzen, mit Gleichgesinnten seine Unzufriedenheit zu artikulieren, macht das Wesen von Protest aus. Zu seiner Logik gehören Gruppendynamiken und Identität, die Bilderproduktion sowie Narrative. Die Diskursräume Netz sowie Straße sollen im Folgenden mit Blick auf diese Aspekte der Protestlogik beleuchtet werden. Dabei gilt es auch Begriffe wie Engagement und Partizipation kritisch unter die Lupe zu nehmen, da sie unter dem Einfluss des Digitalen der Gefahr einer Umdeutung unterliegen. Ferner soll die Frage aufgeworfen werden, ob durch die Social-Media-Infrastruktur en und ihre Aufmerksamkeitsökonomie nicht sogar von einer De-Politisierung auszugehen ist.

Der Beitrag als PDF: M. Reinisch „Revolutionen finden leibhaftig statt“ (FifF 2021).