Veröffentlicht am 22.07.11

„Pressemeldung: Schulministerium und Bertelsmann Stiftung besiegeln Kooperation zur Lehrerfortbildung“

Düsseldorf, 18.07.2011 – Der Schlüssel, um allen Kindern und Jugendlichen mit ihren unterschiedlichen Potenzialen gerecht zu werden, besteht in der individuellen Förderung. Lehrkräfte dabei zu unterstützen, genau dies im Unterricht zuverwirklichen, ist eine Aufgabe von Staat und Gesellschaft. Das nordrheinwestfälische Ministerium für Schule und Weiterbildung und die Bertelsmann Stiftung haben sich deshalb für eine Stärkung der Lehrerfortbildung zusammengetan und heute in Düsseldorf einen gemeinsamen Vertrag unterzeichnet….

….Das Ministerium für Schule und Weiterbildung und die Bertelsmann Stiftung möchten mit ihrem Kooperationsprojekt einen Beitrag zur Verbesserung von Chancengleichheit, sozialer Gerechtigkeit und Leistungsfähigkeit des Schulsystems in Nordrhein-Westfalen leisten. Damit hat das Projekt auch Signalwirkung für andere Bundesländer in Deutschland. Die gemeinsame Initiative knüpft an die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Kooperationspartner im gemeinsamen Modellvorhaben „Selbstständige Schule“ an, das die Schulen bei ihrem Qualitätsmanagement, die Lehrkräfte bei der Unterrichtsgestaltung und die Bildungsregionen in ihrer Gesamtverantwortung gestärkt hat“ (Quelle: bildungsklick 18.07.2011)

Kommentar MP:

Man könnte sich eine Zeit lang aufhalten beim Stil dieser politischen Verlautbarungslyrik. Von schön klingenden Selbstverständlichkeiten bis zum überflüssigen Gesülze von der „vertrauenvollen Zusammenarbeit der Kooperationspartner“ wird alles geboten, womit wir auch sonst abgespeist werden.  Doch wichtiger als Stilkritik ist in diesem Fall die Nachricht, daß es der „Krake“ Bertelsmann, nachdem sie schon das sogenannte Hochschulfreiheitsgesetz von NRW dem damaligen FDP Minister Pinkwart mehr oder weniger in die Feder diktiert hat,  gelungen ist, nun auch einen Fuß in die Tür der Lehrerbildung zu setzen. Nach den Analysen von Wolfgang Lieb (noch einmal hier, hier und hier) und nach der Kooperationsverweigerung durch die GEW sollte die Rot-Grüne Regierung in NRW eigentlich gewarnt sein. Ist Rot-Grün nicht lernfähig?