Veröffentlicht am 13.05.16

Akkreditierungsmonstrum abschaffen: Heidelberger Aufruf gegen die Akkreditierung

In der Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Akkreditierung von Studiengängen haben nun Professoren die Politik öffentlich aufgerufen, einen klaren Schlussstrich unter das rechtswidrige Verfahren zu setzen. Das Verfahren verletze die Freiheit von Forschung und Lehre und zerstöre die Hochschulautonomie. Die rechtlich freischwebende „Akkreditierungsoligarchie“ sei niemandem verantwortlich, die Landesparlamente seien hochschulrechtlich weitgehend entmachtet, Steuergelder unvorstellbaren Ausmaßes würden verschwendet. Zudem würden der Universitätsangehörigen mit sinnloser Bürokratie absorbiert, statt sich der Forschung und Lehre zu widmen. Der ganze Aufruf ist in der FAZ hier abrufbar:

Heidelberger Aufruf gegen die Akkreditierung

Der Kultusminister von Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Brodkorb, der schon zuvor dieselben Konsequenzen aus dem Urteil gezogen hatte, kommentiert im Gespräch mit Nana Brink im Deutschlandradio Kultur:

Professorenkompetenz gegen externe Kontrolle

Siehe dazu auch:

Heidelberger Aufruf gegen die Akkreditierung von Studiengängen

Brodkorb/ Prof. Nida-Rümelin Deutschland

Die deutsche Universität hat in den Jahrhunderten ihres Bestehens ein System der Qualitätssicherung entwickelt, dessen Strenge ihresgleichen sucht. Der Weg zur Professur ist in Deutschland lang, schmal und steinig. Wer ihn hinter sich gebracht hat, ist nachweislich qualifiziert, nun seinerseits sinnvolle Studiengänge zu konzipieren. Dieses System der Qualitätssicherung wurde aus der Wissenschaft selbst heraus organisiert. Es hat sich bewährt. Im Jahr 1999 aber kam der Bologna-Prozess, und mit ihm kam die Verkündigung, es dürfe keinen Studiengang mehr geben, der nicht zuvor die Gnade einer privatwirtschaftlich organisierten Akkreditierungsagentur gefunden habe.

Link zum Text der Petition und zum Unterschreiben:
Heidelberger Aufruf gegen die Akkreditierung von Studiengängen