Veröffentlicht am 09.03.17

Die Gaukelei der PISA-Tests

Gastbeitrag von Hans Peter Klein in der Wirtschaftswoche, 07.12.2016

 

Die jüngsten PISA-Ergebnisse wollen weismachen, dass sie die Schülerleistungen in Mathematik und den Naturwissenschaften messen. Ein genauerer Blick auf die Testaufgaben offenbart, dass es dabei eher um die Ostereierauffindungskomptenz geht.

Die neuesten PISA-Ergebnisse bescheinigen den deutschen Schülern schlechtere Leistungen im Vergleich zu den Ergebnissen von 2012 in Mathematik (506 gegenüber 514) und den Naturwissenschaften (509 gegenüber 524) nach. Dagegen hat sich die Lesekompetenz und das Textverständnis von 508 auf 509 leicht verbessert. Nun weiß aber niemand, außer den Testern, was sich genau hinter diesen Zahlen verbirgt, denn die daraus entwickelten Skalen lassen sich beliebig strecken und möglicherweise nur geringe Unterschiede groß erscheinen. Darüber mag sich jeder selbst seine Gedanken machen und dabei berücksichtigen, dass die Grundlagen der Datenerhebung, nämlich die eingesetzten Testhefte, nicht einmal Wissenschaftlern zu Kontrollzwecken überlassen werden. Nur wenige Aufgaben werden als Häppchen der Presse vorgestellt, damit die Öffentlichkeit Ruhe gibt.

Die in den Testheften abgefragten Kompetenzen entsprechen dem scientific literacy Konzept, das den Schwerpunkt eindeutig auf Lesekompetenz setzt. Selbstverständlich sollte man lesen können. Das ist unbestritten. Aber PISA behauptet nun, dass beispielsweise das Verständnis von Fachinhalten auch in den Naturwissenschaften ebenfalls nachgewiesen werden könne. Mit rund 70 Prozent Multiple-Choice-Aufgaben? Diese Behauptung ist mehr als gewagt.

 

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