Veröffentlicht am 06.03.16

Ideologie, Macht, Schule

Zusammenfassung: Fachdidaktische Konzepte sind dann überzeugend, wenn sie ihre Grundannahmen offenlegen“ (Sachs 2001, 8). Was für didaktische Modelle und Konzeptionen der Fachdidaktiken gilt, muss in ähnlicher Weise für Konzepte von Schule und Bildung postuliert werden, wenn breite Zustimmung zu neuen Schulformen und Schulreformen das Anliegen von Bildungspolitik und Schuladministration ist. Die Grundannahmen offen zu legen heißt jedoch auch, zu den zu Grunde liegenden Idealen neuer Wege in Schule und zur damit stets einhergehenden und unvermeidlichen Korrelation zu einer politischen Idee Stellung zu beziehen, dieses Verhältnis transparent und damit einer kritischen Prüfung zugänglich zu machen. Andernfalls und ohne diese notwendige Transparenz der fundamentalen Idee eigener Bildungsideale droht die Gefahr einer Ideologisierung in Bildungsprozessen und Schulentwicklung. Es zeigt sich, dass Prozesse schulischer Qualitätsentwicklung ein hohes Maß an Transparenz bedingen, um auf Basis breiter Akzeptanz erforderliche Entwicklungen auch jenseits von Legislaturperioden vorantreiben und auf sichtbar werdende Unzulänglichkeiten, die es in jeder Erprobungs- und Neustrukturierungsphase gibt, angemessen reagieren zu können.

Der ganze Beitrag als PDF: Thomas Rajh (2016): Die Transparenzproblematik in der Bildungspolitik